Unser zweiter Tag in Moskau
9. August
Nun sind wir vollständig! Gestern abend sind wir in einem Hardrockcafé in der Arbet, der einzigen und sehr turbulenten Fußgängerzone, gelandet, als Ben aus unserem Hotelzimmer anruft, zwei Stunden früher als erwartet. Ich hole ihn ab, und wir nehmen noch ein kleines Nachmahl ein. Ziemlich erschrocken sind über die Preise. Wohl nicht ohne Grund gilt Moskau als teuerste Stadt der Welt.. Auf dem Rückweg kommen wir an einem riesigen Hochhaus, 1951 im Zuckerbäckerstil gebaut, vorbei. Am Sonntag morgen fahren wir mit der Metro wieder zum Kreml. Wir haben uns vorgenommen, die in der Rüstkammer angehäuften Kunstschätze zu besichtigen. Aber in der Ticketschlange erfahren wir, dass es nur Führungen gibt, die nächste um 14.30 Uhr, auf russisch und 700 Rbl pro Person teuer – abgelehnt! Stattdessen entscheiden wir uns für die Juwelenaustellung, die nur 200 Rbl kostet, und keine Führung braucht. In der Warteschlange werde ich darauf hingewiesen, dass ich meinen Rucksack in der Gepäckaufbewahrung abgeben muss. Dort wird er geröntgt und mir der Fotoapparat wieder migegeben. Zurück in der Schlange dringenn wir bis zur Personenkontrolle vor, wo Dorotheas Gürteltasche inspiziert und unser Schweizer Messer entdeckt wird. Entweder raus aus der Schlange oder entsorgen. Zu meinem Entsetzen wirft Dorothea das gute Stück in die Abfalltonne!! In der Juwelenausstellung werden wir noch mal zurückgeschickt, weil Kamera und Handy nun doch nicht erlaubt sind. Endlich werden wir eingelassen und in der Tat ist die Sammlung von Juwelen, Rohdiamanten, Diademen und anderem Schmuck, Kaiserkronen und Zeptern beieindruckend.
Am Ausgang öffnen wir todesmutig den Deckel des Abfallbehälters, der mit einer Brühe mit Zigarettenstummeln und anderem leckeren Müll gefüllt ist. Nach kurzem Fischen in der trüben Brühe fördere ich tatsächlich das verloren geglaubte Messer zutage!
Anschließend schlendern wir über den Roten Platz zur Basilius-Kathedrale. Hier gelangen wir ganz ohne Probleme in das Innere der wunderbaren mittelalterlichen Kirche, die mit zahlreichen Wandgemälden geschmückt ist. Der Höhepunkt ist ein kleiner Chor (Sopran, Alt, Tenor und ein „echter russischer“ Bass). Sie singen kurze religiöse Lieder in einer Klarheit, Präzision und Innigkeit, dass mir die Tränen kommen.
Unser nächster Besuch gilt dem GUM, das äußerlich einem Palast gleicht und im Inneren der Mutter aller Sophienhöfe. Es herrscht eine angenehme, wenig hektische Atmosphäre, obwohl trotz Sonntag alle Geschäfte geöffnet haben.
Christian Moller said,
August 10, 2009 um 1:14 pm
Klingt umständlich und schön. Ich nehme an, auf so was muss man gefasst sein. Sonst gehen einem wohl zu viele Erlebnisse verloren.
Damit Ihr nun RICHTIG geniessen könnt , dass Ihr unterwegs seid und wir nicht: Heute, am 10.8. hat für mich gerade die Schule wieder angefangen. Ist OK, wir haben schöne Sommerferien gehabt, aber lieber wäre ich nun „op Tuur“. Wir wünschen Euch was … 🙂
Viele liebe Grüsse
Christian
auch von Elisabeth
sabine giessner said,
August 11, 2009 um 7:52 am
Hallo Ihr , Ihr habt ja schon richtig viel erlebt. Wir verfolgen Eure Reise in Gedanken mit Hilfe Eurer spannenden Berichte. Toll, dass Ihr dazu die Zeit findet. Liebe Grüße von Sabine und Ralf
barreoptuur said,
August 18, 2009 um 1:23 pm
Liebe Sabine, lieber Ralf, vielen Dank für eure lieben Grüße! Grüßt Flemhude!
Eure Dorothea und Axel!
Sabine&Rainer said,
August 12, 2009 um 6:34 pm
Moin, moin, Doro und Axel,
wir sind jetzt auch in eurem blog – hatten eine schöne Zeit in Wien und stillen unser Fernweh ab heute an eurem Reisetagebuch. Der Anfang war doch schon mal ganz spannend ….
keep on rolling,
Sabine und Rainer
PS: Die Schneiderkoppel liegt im Sommerschlaf
barreoptuur said,
August 18, 2009 um 1:21 pm
Liebe Schneiderkoppler,
vielen Dank für eure Grüße! Uns gehts hier wirklich gut, aber wir denken oft an die Heimat! Eure Dorothea und Axel
Hinrich Goos said,
August 14, 2009 um 9:36 am
Hallo Ihr Lieben,
heute ist der 14.8.09 und ich bin zum ersten mal nach Eurem Start drin. Wünsch Euch, dass es so glatt weiterläuft wie bisher; am 26.8.09 werden Cathie und ich in Riga auf Euren Spuren sein, und dann weiter nach Estland, aber sonst können wir leider nicht mithalten. Bleibt gesund, munter und saugt weiter so schön auf, dass wir auch teilhaben können.
herzlichst
hinrich
PS der Einsatz für das Messer war beeindruckend Axel, ich hab auch schon eins so entsorgt auf Charles de Gaulle in Paris und leider nicht wiederbekommen.
barreoptuur said,
August 18, 2009 um 1:18 pm
Liebe Cathie, lieber Hinrich,
das Messer hat das Bad im Papierkorb unbeschadet überstanden und funktioniert hervorragend! Es hätte mir in der Seele wehgetan, wenn es ein so trauriges Ende gehabt hätte. Für eure Baltikumreise wünschen wir euch viel Freude, Glück und gute Erholung!
Eure Dorothea und Axel